Zurzeit
hört man immer wieder, dass Naturstein in Gärten nicht gut sei und Lebensraum
gefährdet.
Dabei entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Eine
Trockenmauer zum Beispiel, schafft neuen Lebensraum. Doch leider wird dieser
Lebensraum, der durch Menschenhand geschaffen wurde, zu einer echten Rarität. Immer mehr weichen sie
Betonmauern, Jäger- und Metallzäunen.
Eine Trockenmauer, zum Beispiel aus Jurakalk bietet vor allem bepflanzt einer Vielzahl an Tieren einen Lebensraum. Darunter finden sich unter anderem Erdkröten, die gerne Schnecken aus dem Garten fressen, sowie auch Wildbienen und Zauneidechsen, die zu einer wahren Seltenheit geworden sind. Für die Bepflanzung Ihrer Trockenmauer sollten Sie einen kompetenten Staudengärtner befragen. Dieser kennt die richtigen Pflanzen für Ihre Trockenmauer, diese sind immer abhängig von Steinart und Lage der Mauer.
Gerade Zauneidechsen liegen gerne auf den von der Sonne erwärmten Steinen. Wer den Eidechsen nicht nur eine Liegefläche bieten möchte, der kann noch ein sandiges Plateau als oberste Schicht legen und bietet so auch einen Eiablageplatz für die Eidechsen an. Andere Tiere suchen wiederum Unterschlupf in den Fugen der Trockenmauer um sich vor Sonne, aber auch Schnee zu schützen.
Trockenmauern sind dazu pflegeleicht und haben einen wunderbaren Charme.
Mit den groben Mauersteinen entstehen meist größere Fugen und eine rustikalere Mauer.
Oder wie wäre es mit einer umgestalteten Kräuterspirale?
Statt der Kräuter pflanzen Sie einfach wunderschöne Blumen an, denen Schmetterlinge nicht wiederstehen können und schon haben Sie eine schöne Schmetterlingsspirale.
Am Ende der Spirale können Sie dann noch einen kleinen Teich anlegen – umrandet mit Wasserbausteinen – so bieten Sie auch gleich eine Erfrischung im Sommer an und so ein kleiner Wildteich wirkt doch eigentlich immer toll.
Als wäre eine Trockenmauer nicht schon von selbst ein echter Blickfang, so ist sie bepflanzt doch ein echtes Highlight im Garten, oder?
Aber wie genau bepflanzt man denn so eine Steinmauer? Diesen Gedanken sollten Sie sich am besten vor dem Stein-Kauf stellen. Denn wenn die Mauer einmal steht ist das Bepflanzen gar nicht mehr so einfach. Denn Pflanzen haben eine Eigenschaft: Sie orientieren sich positiv geotropisch. Also die Wurzeln wachsen immer Richtung Erdmittelpunkt. Was im normalen Gartenbeet ja auch völlig in Ordnung ist.
Steht die Mauer einmal, ist es gar nicht mehr so einfach das Substrat in die Fugen der Steine zu bekommen. Und von einer Pflanze zu erwarten, dass sie waagrecht nach hinten in die Hinterfüllung wachsen soll, ist fast schon unmöglich. Wieso sollte die Pflanze das auch tun? Es handelt sich hierbei schließlich um Jahrtausende alte Grundprinzipien – die wirft man doch nicht einfach so über Bord 😉
Am besten ist es, die Pflanzen stehen bereit, sobald die
Steine im Garten liegen. Dann hat man alles zur Hand was man braucht.
Wir beginnen mit dem Fundament. Dafür heben wir einen mindestens ca. 30 cm
tiefen Graben aus (je nach Steingröße) und verdichten den Boden am besten mit einem
Rüttler.
Das Ganze verfüllen wir dann mit Schotter z. B. 0-32 oder 0-45. Auch
diese Schicht wird verdichtet. Das ganze sollte ca. 1/3 so breit werden, wie
die Mauer hoch, denn auch die Mauer sollte etwa so breit werden.
Und dann geht’s los. Wir setzten die erste Steinreihe. Oberstes Gebot: Die Fugen immer
versetzten und Kreuzfugen vermeiden
– denn genau wie beim Legobauen, beeinträchtigen diese Kreuzfugen die
Stabilität der Mauer. Bei Kalksteinen sollten Sie außerdem darauf achten, dass
die Schichten wieder liegend verlegt
werden. Jurakalk und Muschelkalk haben einzelne Unterschichten, die durch
Ablagerungen entstanden sind. Werden die Schichten horizontal verlegt, kann
Wasser eindringen, welches im Winter gefriert und sich ausdehnt. Das kann einen
Riss im Stein verursachen.
Am besten beginnt man mit Steinen mit einer großen und
gleichmäßigen Oberfläche. Und dann können wir auch schon anfangen, die Mauer zu
bepflanzen. Zum Beispiel mit der winterharten Eisblume oder wie wäre es mit
verschiedenen Thymiansorten für den kleinen Kräutergarten.
Auch mit Pflanzen werden die Fugen der Steine nicht größer. In
die Fugen in die Pflanzen sollen, wird von oben ein Substrat aus Erde, etwas
Lehm und Torf gefüllt und dann kommt die Pflanze in die Fuge. Das Grün der Pflanze
liegt oft noch in den Mauerritzen.
Manche sind erst mal von außen noch nicht sichtbar. Aber die
Pflanze wird, wie es in Ihrer Natur liegt, zur Sonne wachsen und bald aus den
Fugen hervorschauen.
Und so entsteht Stein
für Stein und Pflanze für Pflanze eine wunderschöne Trockenmauer in unseren
Gärten. Und bietet unter anderem Bienen und Schmetterlingen eine wunderbare
„Blumen-Bar“ und Reptilien und Insekten einen wichtigen Lebensraum.
Hinter jede Steinreihe kommt eine Hinterfüllung aus Kies oder Schotter ohne Feinanteile. Bitte lesen Sie dazu unsere Verlegehinweise zur Trockenmauer.
(1 Trockenmauer bedeutet, dass die Mauer ohne
feuchten Beton oder Mörtel gebaut wird. Also nur mit „trockenen“ Steinen zum
Ausgleich zwischen den Steinen)
Geeignete Pflanzen
für eine Trockenmauer können sein:
Bitte lassen Sie sich dazu von einem Gärtner beraten. Je
nach Lage der Trockenmauer (sonnige, schattig etc.) ist nicht jede Pflanze
geeignet.
Das Frühjahr ist da und somit eine gute Zeit, um eine neue Gartengestaltung vorzunehmen. Natursteinmauern eignen sich besonders dafür, da sie das Gartenbild gekonnt auflockern. Und bei den momentanen Temperaturen fällt es nicht so schwer, körperlich zu arbeiten. Denn eine Natursteinmauer zu errichten ist oft eine sehr schweißtreibende Arbeit. Aber Arbeiten mit Mauerstein ist durchaus auch für Laien machbar. Und eine Idee findet sich immer.
In der Gartengestaltung ergibt sich immer wieder eine neue Idee und Möglichkeit, mit den verschiedensten Materialien zu arbeiten. Für Naturstein bietet sich unter anderem Muschelkalkstein, Sandstein, Granit, Gneis, Jura, Basalt und Porphyr an. Manche dieser Steinarten gibt es in unregelmäßigen Formen, andere wiederum in regelmäßigen Formen.
Das gibt es zu beachten.
Unabhängig von der Steinart sollte generell mit einem Fundament eine gewisse Grundstabilität hergestellt werden. Die Tiefe und Art des Fundaments sollte sich nach der Höhe des erbautem Materials bzw. nach der Bauart richten. Bei einer Trockenmauer empfiehlt es sich, Kiessand oder Schotter zu verteilen und darauf dann die Mauersteine, wie etwa Muschelkalkstein, verlegen. Danach kann man beginnen den Mauerstein zu verbauen. Das zeitaufwendige daran ist eigentlich nur, die richtigen und passenden Steine zu finden. Sie werden versetzt aufeinandergeschichtet bis die gewünschte Höhe, Form und Länge erreicht ist.
Anders als bei Mauern, die mit Verlegemörtel befestigt werden, muß man bei Trockenmauern mit beachten, dass sie durch ihr Eigengewicht wirklich gesichert sind.
Verlegemörtel ist nach Anleitung anzurühren und zügig zu verarbeiten. Deshalb sollten lieber kleinere Mengen verwendet werden. Bei Arbeiten mit Mörtel ist undbedingt darauf zu achten, Handschuhe zu tragen, da ansonsten die Haut aufreißen kann.
Verfugen muss man eine Natursteinmauer nicht zwingend.
Wer daran interessiert ist, kann sich in Baumärkten oder einem Natursteinhändler über Herkunft und Beschaffenheit der Steine speziell genauer erkundigen.
Beim Bau einer Mauer ist es oft hilfreich, eine unabhängige Person mit hinzu zu ziehen. „Vier Augen“ sehen oft mehr als zwei und können neue Anregungen und Ideen geben.
Den Gestaltungsideen keine Grenzen gesetzt
Auch die Natursteinreste können geschickt eingesetzt werden. Ein weiterer Blickfang wäre zum Beispiel, mit dem verbliebenen Material einen kleinen Brunnen oder eine Beeteingrenzung zu gestalten. Auch Kräutergärten lassen sich gut damit abgrenzen. Bei Beeten und Kräutergärten bieten sich Trockenmauern hervorragend an, da diese Mauern von geringer Höhe sind. Der Vielfalt und Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Natursteine sind Witterungsbeständigkeit
Natursteine sind aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr witterungsbeständig. Für die Reinigung gibt es verschiedene Steinreiniger, die auf jedem Naturstein angewandt werden können. So lassen sich im Außenbereich Verunreinigungen die durch Flechten, Moos, Blüten und Blätter entstehen, leichter entfernen. Auch gibt es spezielle Mittel, Natursteine zu imprägnieren um sie somit der Witterung nicht schutzlos auszusetzen.
Damit eine Steinmauer nicht so kalt wirkt, kann man sie mit Steinpflanzen hervorragend verschönern. (siehe Beispielbild mit Kalkstein). Diese Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und pflegeleicht und können in jedem Gartencenter günstig erstanden werden. Des weiteren bietet man damit nicht nur der Flora sondern auch der Fauna einen weiteren Lebensbereich.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anleitung oder Gartengestaltung haben, können Sie sich jederzeit an einen Natursteinhändler wenden.
Über den Garten hinaus.
Natursteinmauern und vor allem auch Natursteinböden lassen sich natürlich auch im Innenbereich hervorragend verwenden. Wenn man sie als Bodenbelag verlegt, sollte man jedoch bedenken, dass die Reinigung nicht immer ganz einfach ist, da Natursteine keine glatte Oberfläche, wie zum Beispiel Steinfliesen haben.
Und jetzt viel Spaß beim Planen und Bauen.
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